Ehrenamt im Fokus: Finde den Pioniergeist in dir!
Traudel Kaliga – Ihr Leben ohne den DAV-Heilbronn ist nahezu undenkbar
Traudel Kaliga
Alter: 83
Sektionsmitglied seit: 1973
Bergsportlerin seit: 50 Jahren
Ehrenamtlich aktiv seit: 1990
Lieblingskuchen: Magdalenenkuchen
Finde den Pioniergeist in dir!
Traudel Kaliga saß auf dem Balkon, als ihr 72 jähriger Mann Josef den Wunsch äußerte den Heilbronn Weg zum sechzigsten Mal in seinem Leben zu gehen. Auf die Frage seiner Frau, wann er das machen möchte, antwortete er sodann: “Na, gleich morgen!”
Dies zeigt wie groß der Tatendrang des Ehepaars auch im fortgeschrittenen Alter noch war. Wie hoch muss er nur in jüngeren Jahren gewesen sein, in 49 Jahren Vereinsleben und 35 Jahren ehrenamtlicher Arbeit? - Immens hoch, wie wir im Folgenden erfahren:
Traudel Kaliga war eine echte Pionierin, als sie, eine von sehr wenigen Frauen, vor 49 Jahren zusammen mit ihrem Mann und Kameraden unter anderem den 3.657 Meter hohen Großvenediger mit Brustgurt und steigeisenfesten Juchtenlederschuhen erklomm. Nach einigen Wanderausflügen für junggebliebene Senioren in den Alpen, organisierte sie ab 2000 mit ihrem Mann Josef jährlich eine zweiwöchige Wanderausfahrt nach Korsika, bei der ihr Mann zwar die Leitung in den Bergen übernahm, sie aber im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf verantwortlich war. 2002 ergriff sie und viele weitere DAV-Mitglieder ein weiteres Mal der Pioniergeist, als sie sich gegen den Widerstand im Verein durchsetzten und eine der größten Kletterhallen Deutschlands bauen ließen. Um dieses Projekt von Anfang an zum Erfolg zu führen war sie sich auch nicht zu schade für die Sauberkeit in der Halle zu sorgen. Ihre selbst gebackenen Kuchen und Plätzchen sind spätestens seit der Eröffnung der Kletterarena legendär. Weiterhin unterstütze sie den Verein als Kassenprüferin, kontrollierte zu Beginn noch die Bücher und meisterte auch den Schritt der Digitalisierung.
Aber das wirklich Beeindruckende an Traudel sind nicht ihre Taten, sondern ihre bis heute natürliche Bescheidenheit. Der Stolz in ihrer Stimme ist nur schwer zu erkennen, die Leidenschaft, mit der sie erzählt, ist aber noch immer da. Sie erzählt von ihren Hochtouren und Reisen nach Korsika, aber auch von Kameradschaft und Freundschaft in den Bergen, von Siegeswillen und Durchsetzungsvermögen beim Hallenbau und sie erzählt von den Folgen des Klimawandels wie zum Beispiel vom Verschwinden des Ochsentaler Gletschers bei der Wiesbadener Hütte. Der Verein ist für sie mehr als eine reine Interessengemeinschaft. Ihr Leben ohne den DAV-Heilbronn ist nahezu undenkbar:
Ohne die Abenteuer hätte sie ein anderes, vielleicht ereignisloseres Leben geführt. Ohne den Verein würde sie die daraus entstandenen Freundschaften mit Gleichgesinnten wahrlich vermissen. Und sie wäre nicht dieselbe lebensfrohe Frau, die sie noch heute ist. Für sie steht der DAV Heilbronn für Zusammenhalt und Obhut, sowie Erfahrungsaustausch im Alpinsport. Der nächsten und übernächsten Generation wünscht sie die lebenslangen Freundschaften, die sie selbst im Verein gefunden hat und den Mut echte Pionierarbeit zu leisten um den DAV Heilbronn fit für die Zukunft zu machen.
Heute freut sie sich, wenn sie das neue Alpinzentrum betritt und sieht wie sich die Kletterarena weiterentwickelt hat. Gerne würde sie sich im Alpenstüble öfter mit ihren Seniorengruppen treffen, aber für viele ist die Hin- und Rückfahrt nicht leicht.
Traudel, wir danken dir! Ein dank an dieser Stelle auch an unsere liebe Birte, die mit viel Herzblut und Engagement die zahlreichen Interviews führt und damit wunderbare Geschichten zum Leben erweckt. :)
Wer sich jetzt berufen fühlt, den damaligen Pionieren mit einem monatlichen Chauffeurdienst für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten zu danken, der meldet sich bitte bei uns unter info@dav-heilbronn.de :)
Wer keinen Führerschein besitzt, aber davon träumt in die Fußstapfen der Pioniere zu treten, der kann sich hier auf unserer Website informieren, welche Jobs im Ehrenamt wir noch zu bieten haben.
Wir freuen uns auf euch!
Birte Gutmayer