Zur Feier dieses besonderen Anlasses gehört die Begehung des Weges sowie eine Festveranstaltung.
Freitag, 12. Juli ist Hauptanreisetag. Einige der Gäste kommen mit der Bahn, wenige mit dem Auto, die meisten (mehr als 60) besteigen den Bus, der die Berggeher vom Alpinzentrum (Abfahrt 7:30) zum Talort des Heilbronner Weges, Oberstdorf, bringt. Zwei Bergbusse fahren die Wanderer nach Spielmannsau; von dort geht es gemeinsam bergauf zur Kemptner Hütte. Regen ist angesagt, kommt aber Gott sei Dank nicht, aber Schneereste, Matsch und schwüle Luft machen den Aufstieg mühsam. Gemeinsames Abendessen, gute Gespräche und danach die Hüttenruhe um 22:00 Uhr beenden den Anreisetag.
In der Nacht schüttet es; am Samstagmorgen ist es zwar trocken, aber der Nebel hängt in den Bergen und weicht auch den ganzen Tag nicht. Die große Wandergruppe wird in vier Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe wird von zwei Führern begleitet. Die Wegbegehung ist anspruchsvoll, weil u. a. einige Restschneefelder zu überqueren sind. Leider fehlt durch den Nebel die fantastische Aussicht, die man von diesem Höhenweg aus hat. Aber es bleibt trocken und die Stimmung unter den Berggängern ist gut.
Parallel steigen weitere Gäste, insbesondere die Vertreter unseres Sektionspartners Kempten, auf die Rappenseehütte auf. Alle Festgäste kommen, und das ist das Wichtigste, gesund oben an. Um 18:00 Uhr beginnt die Festveranstaltung. Nach einer kurzen Begrüßungsrede unseres Vorstandssprechers Claudius Waltz beginnt das Festprogramm. Zwischen den Gängen sparen wir uns längere Reden, dafür finden zwei Diskussionsrunden statt, die von Claudius moderiert werden. Die erste Runde widmet sich aktuellen Themen wie zum Beispiel den Auswirkungen des Klimawandels auf die Hütten und Wege. Hierzu nehmen die Norbert Grotz, Mitglied des Verbandsrates im Hauptverein und Klaus-Peter Wildburger, 1. Vorstand der Kemptner Sektion, Stellung. Eine interessante Diskussion, die von den Gästen positiv begleitet und angenommen wird. Bei der zweiten Talkrunde stehen zwei besondere Persönlichkeiten im Blickpunkt: Zum einen unser Ehrenmitglied Gerhard Knöller, 90 Jahre alt, seit 75 Jahren Mitglied der Sektion Heilbronn und – dies ist einmalig, viermaliger Teilnehmer an den Jubiläumsfeiern des Weges (1949, 1974,1999 und 2024). Seine Erlebnisberichte fesseln die Zuhörer. Zum anderen Rolf Maier, der dato sein 25-jähriges Jubiläum als Wegewart des Heilbronner Weges feiert. Rolf, zwischenzeitlich im Allgäu wie zu Hause, erzählt aus seiner Tätigkeit und kann viele interessante Geschichten erzählen. Zumal er immer wieder von Fernseh- und Rundfunkteams bei seiner Arbeit begleitet wird. Claudius bedankt sich bei Rolf für die geleistete Arbeit u. a. mit einem Restaurantgutschein. Ergänzt wird der Diskussionskreis vom Verfasser dieser Zeilen, der einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Weges macht. Das Experiment der Talkrunde kommt sehr gut an. Ergänzt durch ein tolles Menü der Wirtsfamilie wird es ein besonders schöner Festabend.
Der gemeinsame Abstieg am Sonntag geht aufgrund der Wegverhältnisse über den „Eselsweg“ zur Schwarzen Hütte und von dort das Rappental entlang bis zum Parkplatz der Fellhornbahn. Von dort fahren die Meisten wieder mit dem Bus heim zum Alpinzentrum, wo wir gegen 17:00 Uhr ankommen. Müde, aber überaus positiv gestimmt von den tollen drei Tagen.
Der Dank von uns allen geht an die vielen Helfer: die Vorbereiter der Festtage durch den Geschäftsführer Thomas Pfäffle mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle, die gute und verantwortungsvolle Begleitung durch unsere Bergführer und natürlich die tolle Arbeit des gesamten Teams der Rappenseehütte.
Dies der Rückblick in Textform. Aber wie sagt man: Bilder sagen mehr als tausend Worte …
Manfred Blatt, 15. Juli 2024
